45. NOV-Jahrestagung 2017 in Hannover

Dieses Treffen der niedersächsischen Ornithologen in Hannover war etwas Besonderes: Neben hochkarätigen Vorträgen war es eine emotionale und würdige Verabschiedung von unserem langjährigen 1. Vorsitzenden. 35 Jahre hat Herwig Zang aus Goslar die Geschicke der NOV geleitet und geprägt, die Avifauna Niedersachsens nach 13 Bänden zum Abschluss gebracht und selbst über viele Jahre eigene Forschungen an Harzvögeln durchgeführt.
Die Vortragsthemen reichten von Spechten über Vögel des Wattenmeeres und in Wirtschaftswäldern bis zu hin zu Fragen moderner Avifaunistik und digitaler Datenerhebung. Etliche, z.T. sehr persönliche Grußworte leiteten anschließend über zur Danksagung seitens der NOV. Der Vorstand überreichte Herwig Zang das Siegerbild der 8. MoVo-Ausstellung (Moderne Vogelbilder) in Halberstadt: Familie Takahe von der Künstlerin Dr. Elke Gröning.  
Der Abendvortrag widmete sich einem historischen Thema: Fotos und Filme von Dr. Hermann Reichling dokumentierten Vogelarten und deren Lebensräume in Nordwestdeutschland vor 100 Jahren.
Nach dem Rücktritt von Herwig Zang von seinem Amt als 1. Vorsitzendem der NOV war in der Mitgliederversammlung eine Nachwahl notwendig geworden. Einstimmig wurde Thomas Brandt, wissenschaftlicher Leiter der Ökologischen Station am Steinhuder Meer (ÖSSM) zum Nachfolger gewählt, nach dem Frank-Ulrich Schmidt die Amtsgeschäfte in der Zwischenzeit kommissarisch weitergeführt hatte.
 

Herwig Zang, hier mit Frank-Ulrich Schmidt.

Der erste Vorsitzende ist Herwig nun nicht mehr; aber ein neues Ehrenamt hat er schon mit auf den Weg bekommen!

Stehende Ovationen für Herwig Zang

Grußwort und Präsent von W. Meier-Peithmann

Grußwort von Prof. Dr. F. Bairlein

Grußwort und Präsent von B. Hälterlein

Grußwort und Präsent von Dr. B. Nicolai

Grußwort und Präsent von Dr. M. Nipkow

Persönliche Worte von Prof. Dr. B. Haubitz

Neuer 1. Vorsitzender der NOV: Thomas Brandt

 

Die Exkursion am Sonntag, den 3. September führte uns an das Westufer des Steinhuder Meeres. Für unseren Exkursionsführer und neuen NOV-Vorsitzenden Thomas Brandt war dies quasi ein "Heimspiel", weil er gleichzeitig der Leiter der Ökologischen Schutzstation Steinhuder Meer in Winzlar ist. So konnte er tatsächlich auch auf speziellste Fragen kompetent Antwort geben.
Unser Gang führte uns zuerst von Winzlar in die Meerbruchswiesen, wo wir auf den bewirtschafteten Wiesen und Weiden (Vertragsnaturschutz) viel über das Konzept des Naturschutzgebietes Meerbruchswiesen erfuhren. An erwähnenswerten Tieren bekamen wir neben Braunkehlchen, Steinschmätzer und Kranichen auch einen Laubfrosch zu sehen. Unser Gang führte uns weiter zum "Vogelbiotop", das ist ein dem Steinhuder Meer vorgelagerter See, wo wir auf Graugänse und diverse Entenarten trafen. Das Management dieses gesamten Schutzgebietes kann durchaus als erfolgreich bewertet werden, weil die Anzahl der heimischen und durchziehenden Tierarten sich seit 1998 erhöht und stabilisiert habe - allerdings treffe dies nicht auf die beiden "Sorgenkinder" Braunkehlchen und Großer Brachvogel zu; deren anhaltend negative Tendenz mag auf andere Gründe zurückzuführen sein.
Schließlich kamen wir noch ans Ufer des Steinhuder Meeres! Dort stiegen wir auf den Westturm und sahen wir als Highlights Raubwürger und Fischadler, neben diversen anderen Vogelarten.

Die Fotos sind von Bernd Hälterlein, Werner Leistner, Henning Riechers und Frank-Ulrich Schmidt.
 

Es gab viel Interessantes zu hören...

... und zu sehen!

Am kleinen Vogelbiotop

Vorsicht Radfahrer!

Am Westturm

Ein seltener Anblick: ein ungenutztes Spektiv